REKORDBETEILIGUNG beim Deutsch-Tschechischen UNTERNEHMERTAG

Vertreter von Unternehmen, Hochschulen und Organisationen kamen miteinander ins Gespräch – Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich betont Bedeutung zur Zusammenarbeit

Sie haben oft die gleichen Sorgen, die gleichen Herausforderungen, aber auch die gleiche Erfolgsgeschichte: Niederbayern und Böhmen verbindet nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich eine ganze Menge. Längst ist Tschechien für unsere Region ein wichtiger Partner zur Zusammenarbeit geworden. Das wurde auch beim sechsten Deutsch-Tschechischen Unternehmertag am Dienstag in Deggendorf deutlich. Jaroslava Pongratz, Netzwerkmanagerin Bayern-Böhmen, hat den Tag der wirtschaftlichen und persönlichen Begegnung mit viel Herzblut und Know-How organisiert und konnte bei der sechsten Auflage eine Rekordbeteiligung vermelden: Über 800 Teilnehmer und über 210 Aussteller aus zwei Ländern hatten sich angemeldet. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich unterstrich dabei die Wichtigkeit, sich zu vernetzen und auszutauschen. Mit dabei waren auch zahlreiche Vertreter der kommunalen Familie.

Die Mischung macht es: Es gibt kurze, knackig-moderierte Statements von Politikern, einen spannenden Vortrag und danach ganz viel Zeit, sich zu vernetzen. Beim offiziellen Teil vor dem Schlendern durch die vielen und vielfältigen Stände war die Stadthalle komplett gefüllt, und als Prof. Dr. Stummeyer von der Technischen Hochschule Ingolstadt mit seinen Ausführungen zum Thema „Der Kunde der Zukunft – wie der Megatrend KI Ihr Unternehmen verändert“ an der Reihe war, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Stummeyer zeigte höchst amüsant und informativ auf, wie Unternehmen die KI nutzen können, um Kunden zu gewinnen und wie Tools wie ChatGPT genutzt werden können, um das Leben leichter zu machen. Dabei riet der Experte aus der Wissenschaft zum Beispiel, mehrere digitale Zahlungsmöglichkeiten anzubieten und den Kunden zu „nudgen“, wie es in der Fachsprache heißt: Ihn ganz sanft in die Richtung des Unternehmens zu drängen.

„Dieser Tag ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, um die engen Beziehungen zwischen Bayern und Tschechien weiter zu stärken und gemeinsam neue grenzübergreifende wirtschaftliche Kooperationen zu schaffen“, sagte zuvor Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. In Anbetracht der Herausforderungen, die die Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine und andere geopolitische Entwicklungen bringen, sei es von entscheidender Bedeutung, enge Nachbarn an der Seite zu wissen, mit denen man partnerschaftlich zusammenarbeiten und die Stärken bündeln könne. „Die jüngst vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, unsere eigene Region intensiver in den Blick zu rücken, Lieferanten in der Nähe zu suchen und regionale Kooperationen und Partnerschaften auf Augenhöhe einzugehen. Nur so können wir unseren gemeinsamen Wirtschaftsraum stärken und resilienter für die Herausforderungen der Zukunft werden“, war sich der Bezirkstagspräsident sicher.

Um den Aufbau von grenzübergreifenden Geschäftsbeziehungen und Netzwerken zu unterstützen, habe die Europaregion Donau-Moldau in Niederbayern vor ein paar Jahren eine neue Plattform ins Leben gerufen, den Bayerisch-Tschechischen Unternehmertag. Sein Erfolg sei in hohem Maß ein Verdienst von Netzwerkmanagerin Jaroslava Pongratz. „Sie ist für die Region ein großer Gewinn.“  Pongratz stellte kurz ihre Arbeit vor und erklärte, sie berate Unternehmen in Niederbayern und in Tschechien – völlig kostenfrei für die, die ihre Beratung in Anspruch nehmen.

In einer moderierten Talk-Runde hatten auch die tschechischen Gäste die Möglichkeit, ihre Regionen vorzustellen. Oberbürgermeisterin Dr. Dagmar Škodová Parmová stellte ihre Heimatstadt Budweis als lebendigen Wirtschaftsstandort vom Bier bis zur Biotechnologie ins Licht und erklärte, besonders bei den Zulieferern arbeite man bilateral zusammen. Kreishauptmann Rudolf Špoták war extra aus Pilsen angereist und rief alle dazu auf, die vor 30 Jahren gepflanzte Blume der Zusammenarbeit fleißig zu gießen und zu pflegen, damit sie weiterwächst und gedeiht. Auch Deggendorfs Landrat Bernd Sibler stellte sich hinter die deutsch-tschechische Freundschaft: „Ich glaube an die Kraft der Kooperation“, sagte er. In Zeiten knapper kommunaler Finanzen sei es wichtig, gemeinsam kluge Projekte anzustoßen. Deggendorfs Oberbürgermeister Dr. Christian Moser erklärte: „Eine gute Wirtschaft funktioniert nur dann, wenn sich die Menschen verstehen.“

Nach dem kurzen offiziellen Teil informierten die Firmen, Hochschulen, Cluster und Verbände über ihre Initiativen und Produkte und kamen gerne mit den Besuchern ins Gespräch. Dabei waren nicht nur viele Vertreter aus Niederbayern zahlreich vertreten, sondern auch aus Tschechien. Die vorgestellte Produktvielfalt reichte von der umweltfreundlichen Verpackung bis zum 3D-Drucker und spiegelte eines wieder: Sowohl in Deutschland als auch in Tschechien gibt es eine große Vielfalt unternehmerischer Ideen.

– eb –

 

Bildunterschrift:
Die Vertreter der kommunalen Familie zusammen mit Organisatorin Jaroslava Pongratz (6. von rechts) und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (links daneben) freuten sich über den Erfolg des Deutsch-Tschechischen Unternehmertags.
Foto:
Bezirk Niederbayern

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